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24. November 2022

310 Jahre Hochaltarbild „Verklärung Christi“

Das Hochaltarbild der Stiftskirche feierte am ersten Adventsonntag ein Jubiläum.

Auf den Tag genau 310 Jahre sind es am ersten Adventsonntag 2022, dass am damals neuen Hochaltar der Stiftskirche unter dem Bild „Verklärung Christi“ die erste heilige Messe gefeiert wurde.

Am 27. November 1712 hatte zuvor Abt Alexander II. Strasser im Rahmen des ersten Gottesdienstes den Altar konsekriert. Eine lange und mühevolle Werksgeschichte seit dem Auftrag für den Münchner Hofmaler Johann Andreas Wolff (1652-1716) hatte damit ein mehr als gutes Ende gefunden. Tabernakel und die beiden steinernen Engel folgten in den nächsten Jahren.

Das Bild des verklärten Christus zieht unseren Blick auf sich, sobald wir das Innere der Kirche betreten haben. „Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.“ (Matth. 17, 2) So strahlend und hell, dass der Künstler in seiner Darstellung auf jeden räumlichen Abstand zu den umgebenden Engeln und den Propheten Moses und Elias verzichtet. Sie drängen sich geradezu um ihn. Die Apostel Petrus, Jakobus der Ältere und dessen Bruder Johannes sind nicht im Moment der Furcht erfasst, ihre Blicke vereinen sich in Christus mit denen der anderen.

Zwei Besonderheiten der Darstellung zeichnen unser Altarbild aus. Anders als sonst erhält Petrus, zu dem Christus gesagt hatte, „auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen“ (Matth. 16, 18), eine herausragende Position, wenn er als einziger der Apostel und Propheten zur Rechten Christi seinen Platz findet. Und am oberen Bildrand sehen wir Gott den Vater, der aus der leuchtenden Wolke spricht: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.“ (Matth. 16, 5)

Wendelin Hujber

pdfJohann Andreas Wolffs "Verklärung Christi", Text: Hujber 2022