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18. Mai 2020

Forest Mapping Management

Seit mittlerweile einem Jahr arbeitet die Forstabteilung an der Digitalisierung des Forstes sowie aller Flächen des Stiftes und inkorporierten Pfarren.

Nicht nur Waldflächen, sondern auch die landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie der Weinbau sind im neuen System erfasst. Umgesetzt wird dieses Großprojekt mit der Firma FMM aus Salzburg. FMM steht für Forest Mapping Management. Auch das Erzbistum Gurk, Stiftung Fürst Liechtenstein, aber auch die MA 48 in Wien arbeiten bereits mit diesem System.

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Ziel ist es mit der Digitalisierung die Logistikkette des Holzes – vom Wald bis zum Sägewerk – durchgängig nachvollziehen zu können. „Die gesammelten Informationen sind unmittelbar verfügbar und geben Aufschluss über Qualität und Menge des gelieferten Holzes. Die Bewirtschaftung und Abrechnung sind damit wesentlich schneller und genauer.“, ist Forstmeister Pater Gotthard überzeugt.

Zu Beginn mussten alle Flächen erfasst und den Revieren zugeordnet werden, die von unseren Forstarbeitern bearbeitet werden. „Die Herausforderung in der ersten Phase lag darin, alle Flächen aufzulisten und dabei keine zu vergessen, sowie alle Informationen detailliert zu übermitteln.“, erklärt Forstassistentin Birgit Stöhr. Mit der Information der Fläche, ihrer Größe und der Widmung (Wald, Baufläche, landwirtschaftliche Nutzung, Gewässer, Bebauung, etc.) hat man auch gleichzeitig die grafische Information, also ein Bild mit Kataster oder Satellitenbild, aber auch schon Geländeinformationen im System gespeichert.

„Timbercontrol“, so nennt sich das Programm, ist seit Jahresbeginn im vollen Einsatz. D.h. nun können auch die Verrechnung und die Zuweisung zu Revieren erfolgen. Forest Mobile ist das zugehörige App am Smartphone. Auf der App werden draußen im Wald Daten aufgenommen, wie z.B. wo sich der Holzpolter mit GPS-Peilung befindet, oder in welchem Waldteil die Jungpflanzen auszumähen sind, etc. Zurück im Büro synchronisiert sich das Handy mit einem Knopfdruck mit dem PC, und die draußen aufgenommenen Daten sind somit auch am PC verfügbar. Diese Informationen werden dann den jeweiligen Frächtern übermittelt, die daraufhin das Holz abholen. Dieser Prozess war zuvor sehr langwierig – bis die Förster die Dienstleister (Frächter) abrechnen konnten, dauerte es oft mehrere Monate.

Forstassistentin Birgit Stöhr gibt dazu ein Beispiel:

Ein Dienstleister arbeitet im Jänner im Revier auf einer bestimmten Fläche. Es fallen 200 Festmeter Holz an. Abgefahren wird das Holz kontinuierlich bis Ende Februar. Es sind in etwa sechs Züge Holz (pro LKW-Zug etwa 30 bis 35 Festmeter). Die Sägewerke rechnen mit Ende des Monats ab, dann erhält man die Information der Holzfuhren. Im oben genannten Fall hat also der Dienstleister seine Information über die geleistete Arbeit frühestens Mitte März, wenn alles gut läuft. Mit unserem neuen System, bekomme ich die Information unseres Holzes bereits bei der Messung im Sägewerk, also meist direkt am Tag der Holzabfuhr! Dann kann ich mir die Qualität des gelieferten Holzes sofort ansehen und auf etwaige Mängel reagieren. Wenn z.B. die Ausformung nicht stimmt, zu kurze Stämme darunter sind oder das Holz viele Risse aufweist, kann man das mit dem Unternehmer sofort klären. Und das ist ein großer Vorteil!