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23. März 2024

Einzug Jesu in Jerusalem

Palmsonntagsgedanken von Subprior P. Ernst Bamminger.

Mit dem Palmsonntag steuern wir unaufhaltsam auf das große Fest, dem Höhepunkt des Kirchenjahres zu, das den Kern unseres Glaubens ausmacht: Jesus, der Sohn Gottes, zieht in Jerusalem ein, wo er elend am Kreuz sterben und schließlich in Herrlichkeit von den Toten auferstehen wird. Ostern steht vor der Tür und die unglaubliche Dynamik der Ereignisse, die zu diesem Fest führen werden, nimmt ab heute ihren unaufhaltsamen Lauf.

Keine Frage, dass es jedes Jahr erneut wichtig ist, sich diese Ereignisse zu vergegenwärtigen im Lesen der Passionsgeschichte. Doch, die Frage ist erlaubt: Hören wir sie noch, die Ungeheuerlichkeit dieses Geschehens? Können wir nachspüren, welche Kraft es Jesus gekostet haben muss, in diese Stadt einzuziehen, in der sein Leben enden sollte? Das Volk jubelte ihm zu, aber wie schnell hat die Stimmung umgeschlagen! Das Volk kippte um vom Jubel und der Begeisterung zum blinden und hysterischen Hass. Jesus muss durch grausame Szenen bis zum Verbrechertod am Kreuz, bevor er auferstehen wird zur Herrlichkeit Gottes. Ja, welche Tiefen muss er durchschreiten, die Todesangst in Getsemane, den Judaskuss, den feigen Verrat des Petrus, grausame Folter und die niedrigste Form der Todesstrafe. Der Sohn Gottes ist einer, dem keine menschliche Erfahrung von Leid, Demütigung und auch der Tod nicht fremd geblieben ist. Aber Gottes Macht ist stärker als all das, sie führt ins ewige Leben.

Dieser Tag sagt uns heutigen Menschen: Entschiedenes Einstehen für die Sache Gottes hat Konsequenzen, oft sogar sehr schlimme, für Jesus waren es tödliche. Aber an dieser Entschiedenheit führt letztlich kein Weg vorbei. Der Weg für uns Christen ist letztlich auch ein Weg durch alle Tiefen des Lebens, aber er führt in die Auferstehung und in das ewige Leben bei Gott.

Verfasst von Subprior P. Ernst Bamminger für Volksblatt online

Abbildung: Einzug Jesu in Jerusalem, Fresko in der Stiftskirche Kremsmünster, Foto: D. Rodemund