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Mönche im Garten
10. Juli 2017

Im Garten Benedikts

Die eigene Mitte finden in der Landesgartenschau. Ein Anstoß zum Fest des hl. Benedikt.

Der heilige Benedikt lebte im 5. Jahrhundert und gründete mehrere Klöster in Italien. Auf dem Montecassino schrieb er die bedeutendste Ordensregel des Abendlandes. Der Gedenktag des Schutzpatrons Europas wird am 11. Juli gefeiert. Aus diesem Anlass stellen wir den Hortus Benedicti, den Garten Benedikts vor.

Der Hortus Benedicti ist Teil des Konventgartens, der nach der Landesgartenschau wieder den Mönchen vorbehalten sein soll. Der „Garten Benedikts“ soll helfen, das Leben neu zu ordnen und auf Gott auszurichten. Er sieht von außen ungeordnet aus. Betritt man ihn, so fügen sich die Holzstelen in ein harmonisches Ganzes und richten den Blick nach oben. Von innen betrachtet hat alles seine Ordnung. Ins Zentrum des Gartens zu gehen hilft, die eigene Mitte zu finden. Hier entsteht ein ruhiger Ort zum Nachdenken, Beten und Innehalten. Die Wegkreuzung zeigt die Verbindung zwischen den Menschen ebenso wie von Himmel und Erde. Der Kreis in der Mitte symbolisiert den Kreislauf des Lebens, aber auch das Ewige und Zeitlose.

Die Wahl der Materialien und Pflanzen hat eine besondere Bedeutung: Kies ist ein dauerhaftes Material, welches Ewigkeit, aber auch Wasser und Leben versinnbildlicht. Auf Kies zu gehen erzeugt Geräusche, das Innehalten lässt Ruhe einkehren. In der Mitte des Gartens steht ein Apfelbaum, der als Reminiszenz an den Paradiesgarten und das ewige Leben gedacht ist.

Die Gräser und Stauden, jetzt in einem Ordnungssystem gepflanzt, verwachsen sich im Laufe der Zeit und bilden immer mehr eine Einheit. Alle hier gepflanzten Wildstauden und Gräser sind nach Rewisa-Richtlinien (Regionale Wildpflanzen und Samen) zertifiziert. Darunter befinden sich auch einige in Oberösterreich geschützte Arten wie die Türkenbund-Lilie, Kartäuser-Nelke und Knäuel-Glockenblume. Der Hortus Benedikti wurde von der Landschaftsarchitektin Dipl. Ing. Carla Lo gestaltet, die Mönche von Kremsmünster wählten Zitate aus der Regel des heiligen Benedikt aus, die auf Holzstelen zu finden sind und die Besucher zur Meditation einladen.

Zitate für den Hortus Benedicti

Höre! Neige das Ohr deines Herzens. Öffne deine Augen dem göttlichen Licht und höre, wozu dich die Stimme Gottes täglich mahnt.
Regel des hl. Benedikt, Prolog

Die Älteren ehren, die Jüngeren lieben.
Regel des hl. Benedikt 4,70-71

Der Abt halte in allem Maß, damit die Starken finden, wonach sie verlangen, und die Schwachen nicht davonlaufen.
Regel des hl. Benedikt 64,19

U.I.O.G.D. – Ut in omnibus glorificetur Deus.
Damit in allem Gott verherrlicht werde.
Regel des hl. Benedikt 57,9

Benedikt kehrte in seine geliebte Einsamkeit zurück. Allein, unter den Augen Gottes, wohnte er in sich selbst.
Papst Gregor der Große (+604), Dialoge

Wer aber im klösterlichen Leben und im Glauben fortschreitet, dem wird das Herz weit, und er läuft in unsagbarem Glück der Liebe den Weg der Gebote Gottes.
Regel des hl. Benedikt, Prolog

Kann er einem Bruder nichts geben, dann schenke er ihm wenigstens ein gutes Wort. Es steht ja geschrieben: Ein gutes Wort geht über die beste Gabe.
Regel des hl. Benedikt 31,13-14