Kraft durch Brot und Wein

Impuls von P. Arno zum Fronleichnamsfest.

In Rumänien gab es einen großartigen, mutigen Bischof, der von den Kommunisten 30 Jahre lang eingesperrt wurde, Kardinal Todea. Einmal wurde er von einem Gefängnis in ein anderes überstellt, und zwar mit der Eisenbahn. Seine Bewacher packten neben ihm die Jausenbrote aus und tranken Bier und Wein. Kardinal Todea dachte bei sich: "Mein Gott, die haben Brot und Wein hier... Wie viele Jahre schon durfte ich keine Messe mehr feiern..." Und er bat die Soldaten um ein kleines Stück Brot und einen Schluck Wein. Zuerst weigerten sich diese, schließlich aber gaben sie ihm das Erbetene. Und er feierte das Abendmahl Jesu in diesem Eisenbahnabteil.
Später sagte er, diese Messfeier war die innigste, die er je zelebriert hatte, und er hatte wieder Kraft für die weitere Zeit in der Haft.

Zwei Dinge sind für mich Höhepunkte bei der Eucharistiefeier:

• Jedes Mal wird bei der Wandlung der Bund erneuert. Auch wenn man im Leben oft abweicht vom richtigen Weg – bei der Messe heißt es jedes Mal: Der Bund ist wiederhergestellt, alles ist vergeben!
• Das Zweite – zum Wein kommt immer etwas Wasser dazu: Ich darf stets meine persönlichen Sorgen mitwandeln lassen!

Franz von Sales sagte: „Wenn du Messe feierst, tu es so, als sei es deine erste – oder die letzte – oder die einzige!“

P. Arno Jungreithmair OSB