Lizenziatsarbeit

Frater Anselm stellte den Mitbrüdern seine Abschlussarbeit für das Lizenziat in Liturgie vor und überreichte sie Abt Ambros.

Für die Lizenziatsabeit in Liturgie hat fr. Anselm eine Handschrift aus der Stiftsbibliothek aus dem Jahr 1580 (CC 107) genau unter die Lupe genommen und deren Quellen sowie theologische Aussagen analysiert. Bei dem Text handelt es sich um ein Rituale aus der Pfarre Steinerkirchen an der Traun, das der damalige Pfarrer Sebastian Krabler für seinen Gebrauch zusammengestellt hat. In einer Zeit, in der Oberösterreich mehrheitlich lutherisch war, hat er versucht, eine erneuerte katholische Liturgie für die Anlässe etwa der Taufe oder der Hochzeit in deutscher Sprache zu bieten. Dafür griff er im Wesentlichen auf die offiziellen Bücher aus Passau und Salzburg zurück, übersetzte die lateinischen Texte und ergänzte deren deutschsprachigen Ansprachen mit originellen eigenen Beiträgen. An ein paar Stellen wurden darüber hinaus auch direkt die evangelischen Bücher verwendet und Teile übernommen. Insgesamt erweist sich das unscheinbare Büchlein aus der Bibliothek als spannender Zeuge der katholischen Liturgie in unserer Gegend vor etwa 440 Jahren.

Im Rahmen des „Anderen Mittwoch-Abend“ am 21. Juli hat Frater Anselm den Mitbrüdern seine in Sant’Anselmo in Rom verfasste Lizenziatsarbeit vorgestellt und sie dem Abt überreicht. Zuvor hatte er einige Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse aus seinem zweiten Studienjahr in Rom geschildert.