"Salz der Erde. Kirchen in der säkularen Gesellschaft"
Die 24. Ökumenische Sommerakademie setzt sich mit der Position der christlichen Kirchen in Europa auseinander und findet von 12. bis 14. Juli 2023 im Stift Kremsmünster satt.
Unter dem Titel "Salz der Erde. Kirchen in der säkularen Gesellschaft" setzt sich die Ökumenische Sommerakademie heuer mit der Position der christlichen Kirchen in Europa auseinander.
Der jesuanische Auftrag aus der Bergpredigt, Salz der Erde zu sein, stellt die christlichen Kirchen im modernen, säkularen Europa vor existentielle Fragen und Herausforderungen. Die Kirchen haben ihre über Jahrhunderte gewohnte Position in der Gesellschaft verloren. Für eine Vielzahl der Menschen hat die Religion im Alltag kaum mehr Bedeutung. Ganz grundsätzlich wird auch der moralische Anspruch der Kirchen in Frage gestellt. Nach den Einschränkungen durch die Pandemie der letzten Jahre ist die Zahl der Gottesdienstbesucher noch einmal gravierend zurückgegangen. Die traditionellen Privilegien der Kirchen im Rechtssystem werden zunehmend eingeschränkt oder ganz abgeschafft. Das gilt für die einzelnen Staaten ebenso wie für die Europäische Union.
Im ersten Teil der Sommerakademie werden die gesellschaftlichen Entwicklungen aus der Sicht der Sozialforschung und der Wandel in der rechtlichen Position dargestellt.
Der biblische Auftrag gilt für Christen aber auch in der Gegenwart. Es soll daher untersucht werden, wie weit die Kirchen unter den geänderten Verhältnissen den Anspruch, Salz der Erde zu sein, noch erfüllen können. Es werden neue Chancen und Möglichkeiten gezeigt, die sich aus der veränderten Situation ergeben.
Soziale Angebote und die Zusammenarbeit mit Organisationen außerhalb der Kirchen finden nach wie vor Anerkennung. Gottesdienste sind in besonderen Lebenssituationen gefragt. Aber sie müssen für kirchenferne Menschen verständlich sein.
Ausgehend von Vorträgen evangelischer, katholischer und orthodoxer Theolog:innen und Kirchenvertreter:innen wird das Thema insbesondere aus europäischer Sicht behandelt. Es betrifft die Kirchen der verschiedenen Konfessionen in gleicher Weise. Daher ist auch zu fragen, ob die Ökumene neue Chancen bietet, gemeinsam Salz der Erde zu sein.
Es referieren und diskutieren der Kommunikationswissenschafter und Meinungsforscher Thomas Petersen (Institut für Demoskopie Allensbach), der Rechtswissenschafter Universitätsprofessor Herbert Kalb (Johannes Kepler Universität), die Bibelwissenschafterin und Direktorin des Österreichischen Bibelwerks Elisabeth Birnbaum, der orthodoxe Theologe und Professor für Ökumenische Theologie Rade Kisić (Universität Belgrad), die Theologin Isabella Bruckner (Päpstliches Athenäum Sant’Anselmo in Rom) und die Direktorin der Evangelischen Frauenarbeit in Österreich Gerti Rohrmoser.
Mit einer Podiumsdiskussion zum Thema "Christentum und Europa" mit Bischof Andrej Ćilerdžić (Serbisch-Orthodoxe Kirche Österreich-Schweiz-Italien), dem emeritieren EU-Kommissar und Präsidenten des Europäischen Forums Alpbach Franz Fischler, dem Präsidenten der Evangelischen Generalsynode A. und H.B. Peter Krömer und László Német, Erzbischof von Belgrad und Vizepräsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen, schließt die Tagung am Freitag.
Die Ökumenische Sommerakademie ist eine Veranstaltung der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz, des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, des Evangelischen Bildungswerks Oberösterreich, der Kirchenzeitung der Diözese Linz, des Stiftes Kremsmünster, der Religionsabteilung des ORF und des Landes Oberösterreich. Der ORF Oberösterreich und die Oberösterreichischen Nachrichten sind Medienpartner.
24. Ökumenische Sommerakademie
Salz der Erde. Kirchen in der säkularen Gesellschaft.
12.-14. Juli 2023, Stift Kremsmünster
Anmeldung bis 30. Juni 2013 unter
Nähere Infos: www.ku-linz.at
Programmfolder Ökumenische Sommerakademie 2023