Stiftertag
Jahr für Jahr gedenkt das Stift Kremsmünster seines Gründers Bayernherzog Tassilo III. mit der Feier des Stiftertages an dessen Todestag, dem 11. Dezember.
Die Liturgie ist besonders stimmungsvoll gestaltet und kann im bereits renovierten Teil der Stiftskirche beim Hochaltar gefeiert werden. Auch die musikalische Gestaltung ist besonders feierlich. Beim Pontifikalrequiem am Mittwoch, den 11. Dezember, um 10 Uhr erklingt das Requiem in d-Moll von Anton Bruckner. Am Vorabend des Stiftertages – Dienstag, 10. Dezember, um 16:30 Uhr – wird die feierliche Gunthervesper gesungen, die ihren Namen nicht dem legendarischen Herzogssohn Gunther, sondern ihrem Komponisten P. Gunther Kronecker (+1847) verdankt.
Bei der Liturgie des Stiftertages ist das Hochaltarbild mit einem großen schwarzen Tuch verhängt und vor den Stufen zum Presbyterium ist das „castrum doloris“ aufgestellt. Das ist ein in schwarz gehülltes Gerüst, das wie ein Sarg aussieht und von Kerzenleuchtern in Form von Skeletten umgeben ist. Auf dem Aufbau liegen Herzogshut und Schwert und vergegenwärtigen den toten Herzog. Es wirkt so, als wäre Tassilo eben erst gestorben und nun sei sein Begräbnis.
Das Pontifikalrequiem ist ein lebendiger Ausdruck, dass die Vergangenheit auch die Gegenwart prägt. Deshalb wird bewusst der Tassilokelch verwendet, und die Ministranten tragen die sogenannten Tassiloleuchter, die schon über 1000 Jahre die Geschichte Kremsmünsters begleiten. Das Evangelium wird in lateinischer Sprache aus dem Codex Millenarius vorgetragen, einem Evangeliar aus der Zeit um 800, das wahrscheinlich in der Schreibschule des Klosters Mondsee gefertigt wurde.
Mit den Feierlichkeiten wird, gemeinsam mit dem Gründer Bayernherzog Tassilo III., auch aller Wohltäter gedacht, die über Jahrhunderte das Stift gefördert und unterstützt haben.
Herzliche Einladung zur Mitfeier!
- Dienstag, 10. Dezember 2024, 16:30 Uhr - Gunthervesper in der Stiftskirche
- Mittwoch, 11. Dezember 2024, 10:00 Uhr - Pontifikalrequiem in der Stiftskirche