Fest der Hoffnung
Am 2. Februar feiert die Kirche das Fest der Darstellung des Herrn. Dazu Gedanken von P. Josef Stelzer.
Wo wohnt Gott? Die Antwort auf diese Frage war für die Juden früherer Zeiten ganz klar: in Jerusalem, im Tempel. Natürlich musste auch der Messias aus der Stadt Gottes kommen. Jesus aber wurde in Betlehem geboren. Vierzig Tage danach brachten ihn seine Eltern in den Tempel nach Jerusalem.
Siehe Lk 2,22-40 – LINK zum Nachlesen
Zum ersten Mal kommt Jesus in die Stadt, in der sich sein Weg vollenden sollte. Er ist ein kleines Kind und wird trotzdem als Messias erkannt – von Menschen, die aus der Hoffnung und aus dem Hören auf Gott leben.
Lange Zeit feierte die Kirche das Fest am 2. Februar als Marienfest („Maria Lichtmess“). Erst das Zweite Vatikanische Konzil deckte seinen ursprünglichen Gehalt wieder auf und nannte es "Darstellung des Herrn".
Das Evangelium erzählt von der Begegnung Jesu mit Simeon und Hanna im Tempel. – Hoffnungsvoll beantwortet es damit die Frage: Was wird aus Israel? – Die Antwort lautet: Gott bleibt treu. Der Bund bleibt bestehen.
Jesus darstellen – Gottgeweihtes Leben
Wir begehen zugleich den "Tag des gottgeweihten Lebens". Wir denken dabei an die vielen Frauen und Männer, die sich und ihr Leben Gott weihen, die sich Gott überantworten. Sie tun dies nicht zu ihrem eigenen Vorteil, nicht um selber heilig und perfekt zu werden. Menschen, die sich Gott weihen, wissen, wem sie gehören und wem sie sich zu verdanken haben. Sie sind keine Selbstdarsteller, keine Menschen, die sich in Szene setzen, sondern sie stellen durch ihr Leben und Tun Jesus Christus dar. Sie verweisen durch ihr Leben, durch ihren Dienst auf ihn und halten für Gott einen Platz frei in dieser Welt.
Etwa 80 Ordensleute der Diözese Linz feierten anlässlich des Tages des geweihten Lebens am 28. Jänner 2023 in der Kirche der Kreuzschwestern in Linz eine festliche Vesper.
Bericht der Diözese Linz zum Tag des geweihten Lebens
Wir bitten um Ihr Gebet für uns Benediktiner von Kremsmünster und für alle, die sich und ihr Leben Gott geweiht haben, die sich in Dienst nehmen lassen für Gott und die Menschen.
Und wir alle können uns fragen: Für wen leben wir?
Abschließend ein Impulstext von Irmela Mies-Suermann (in: pfarrbriefservice.de):
Sehen auch wir,
sehe auch ich
das Heil mit eigenen Augen,
wenn ich auf Jesus blicke
wie einst Hanna und Simeon?
Sie sahen nicht nur ein Kind,
das Kind armer Leute
in einem unterdrückten Land,
sie sahen das Licht der Welt,
das die Heiden erleuchtet.
Viel Elend haben die beiden Alten
in ihrem langen Leben erfahren,
viel Hoffnung haben sie sich bewahrt,
dass Gott der Retter der Welt ist –
vielleicht anders als vermutet.