Finden, was dem Leben Sinn gibt
Impuls für ein Leben aus dem Glauben.
Zwei Arbeiter sind bei ihrer harten Arbeit im Steinbruch. Einer von ihnen blickt immer traurig in die Welt, der andere sieht fröhlich aus. Auf die Frage nach seiner Arbeit antwortet der, der traurig blickt: „Ich haue aus diesen verdammten Brocken Steine“; der andere, der fröhlich aussieht, gibt die Antwort: „Ich helfe beim Bau einer Kathedrale.“ So unterschiedlich kann man die gleiche Arbeit sehen. Entweder bei dem stehen bleiben, was vordergründig, alltäglich und monoton ist, oder in dem, was man tut, einen Sinn sehen.
Ich glaube, jeder möchte in seinem Leben und seiner Arbeit Erfüllung finden. Ich möchte wissen: Wofür lebe ich, wofür arbeite und mühe ich mich ab? Wenn ich das nicht erkenne, laufe ich Gefahr, mich zu verlieren. Dann sehe ich nur noch die verdammten Brocken, aus denen ich Steine haue. Ich sehe nicht mehr, wo ich mit meiner Arbeit an einer großen Sache mitarbeite. Mein Leben erfahre ich oft genug als Steinbruch mit harter Arbeit. Daran lässt sich manchmal nichts ändern. Aber es liegt an mir, wie ich meine Arbeit tue und wie ich sie empfinde. Ob ich ihr einen Sinn geben kann.
Es kommt auf mich an, ob ich aus Brocken Steine haue oder beim Bau einer Kathedrale helfe.
Glaube ist: überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht. (Hebr 11,1)
Gebet
Großer Gott, jeder Mensch sucht nach dem, was seinem Leben Sinn und Erfüllung gibt. Jeder geht dabei einen anderen Weg und hofft doch, dass er sein Ziel dabei findet. Gib uns den Geist der Weisheit und der Unterscheidung, damit wir erkennen können, was unser Leben reich und damit zufrieden macht, damit wir den inneren Frieden unserer Seele finden.
So bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und unseren Herrn in Ewigkeit. Amen.
aus: Matthias Effhauser,
Geistliche Verschnaufpausen. Kurze Andachten für jeden Tag,
Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2015, 29–30.
Fotos von der Innensanierung der Stiftskirche. (P. Josef Stelzer)