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01. August 2024

Besuch aus der Heimat unseres Klosterpatrons

Vor genau 1750 Jahren erlitt der Hl. Agapitus das Martyrium – aus diesem Anlass besuchte eine Pilgergruppe von seiner Heimat Palestrina (bei Rom) in Begleitung ihres Diözesanbischofs Mauro Parmeggiani am 31. Juli 2024 das Stift Kremsmünster.

Über 50 Gläubige aus Tivoli und Palestrina östlich von Rom hatten sich mit ihrem Bischof Mauro Parmeggiani im Rahmen einer Diözesanwallfahrt auf den weiten Weg nach Kremsmünster gemacht, um ihren Patron und Landsmann Agapitus (+274) anlässlich des 1750-Jahr-Jubiläums seines Martyriums zu besuchen. Dieses besonderen Ereignisses gedenkt die Diözese Palestrina übrigens mit einem eigenen Festjahr und zahlreichen Veranstaltungen, zu denen auch die Reise nach Österreich zählt.

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Nach der Begrüßung durch Abt Ambros bei strahlendem Sonnenschein standen zunächst Führungen durch Fischkalter, Kaisersaal und Bibliothek mit P. Robert und P. Anselm auf dem Programm, anschließend das Mittagessen in der Stiftsschank. Höhepunkt des Tages war um 15:00 Uhr die Festmesse mit Bischof Mauro und Abt Ambros, dem Dompfarrer von Palestrina Don Ludovico, weiteren Priestern und Mitbrüdern in der Stiftskirche mit Blick auf den Agapitus-Altar und seine Reliquien. Der Überlieferung gelangten diese als Geschenk Kaiser Arnulfs von Kärnten rund um das Jahr 893 ins Stift Kremsmünster, zu dessen Patron Agapitus in der Folge wurde. Zum Gottesdienst erklang eine eigens für das Jubiläum geschriebene Musik – gesungen von ihrer Komponistin Suor Maria Alessia Pantaleo, einer Ordensschwester aus Palestrina –, darunter ein Agapitus-Lied, das später als Geschenk überreicht wurde.

In seiner Predigt ging Bischof Mauro auf die Bedeutung der Reliquien heute ein: Sie seien Zeichen von dem, was der Heilige Geist einst in den Heiligen gewirkt und geschenkt habe. Daher gehe es beim Martyrium in erster Linie auch nicht um die Hingabe des irdischen Lebens, sondern um das Gewinnen des ewigen Lebens. Diese positive Perspektive sei, so der Bischof in Anspielung auf das Evangelium des Tages weiter, überhaupt wichtig, denn Christentum bedeute nicht zuerst den Verkauf allen Besitzes, sondern den Gewinn der kostbaren Perle, des Schatz im Ackers, der allen Einsatz lohnt und letztlich Christus selbst sei. Daher sollten besonders junge Menschen genau unterscheiden lernen, um gute Entscheidungen treffen zu können, ja die Perle ihres Lebens zu finden, die sie wirklich glücklich mache. Am Ende der Messe stellt Bischof Mauro schließlich mit einem Augenzwinkern fest, dass der hl. Agapitus in Kremsmünster gut behandelt werde und sie die Reliquien deshalb im Kloster lassen würden. Eine Frau in der Gruppe hatte nämlich gemeint: „Wenn sie unseren Agapitus nicht gut behandeln, nehmen wir ihn wieder mit!“

Seinen Abschluß fand der Besuch nach dem Gottesdienst mit einem Empfang in der Abtei, bei dem auch Herr Bürgermeister Gerhard Obernberger die Gruppe im Namen der Gemeinde begrüßte. Er freue sich sehr, dass die Tradition einer guten Verbindung beider Orte lebendig sei und gepflegt werde – vereint durch den gemeinsamen Patron Agapitus. Nach herzlichen Worten des Dankes nahm die Gruppe gestärkt durch frische Mohnzelten aus der Heimat des Abtes wieder Abschied von Kremsmünster – arrividerci und auf ein Wiedersehen!

Terminaviso: Herzliche Einladung 18. August 2024 Festmesse zum Hochfest des Hl. Agapitus, Patron von Kloster, Stiftsgymnasium und allen Pfarren.

Text: P. Anselm Demattio
Fotos: P. Josef Stelzer