Maria - wie eine Schale
Impuls von P. Josef zum Marienmonat Mai.
Von den Töpfern aus Taizé stammt das folgende Gebet:
Herr, mache mich zu einer Schale
Herr, mache mich zu einer Schale,
offen zum Nehmen,
offen zum Geben,
offen zum Beschenktwerden,
offen zum Herausnehmen.
Herr, mache mich zu einer Schale für dich,
aus der du etwas nimmst,
in die du etwas hineinlegen kannst.
Wirst du bei mir etwas finden,
was du nehmen könntest?
Bin ich wertvoll genug,
sodass du etwas in mich hineinlegen willst?
Herr, mach mich zu einer Schale
für meine Mitmenschen;
offen für die Liebe,
für das Schöne,
das sie verschenken wollen,
offen für ihre Sorgen und Nöte,
offen für ihre traurigen Augen
und ängstlichen Blicke,
die von mir etwas fordern.
Herr, mache mich zu einer Schale.
Vielleicht hat auch Maria sinngemäß so gebetet: Herr, mach mich zu einer Schale, offen zum Nehmen, offen zum Beschenktwerden.
Gott hat in die Schale ihres Lebens und Herzens die wunderbarren Worte hineingelegt: „Du darfst mir vertrauen. Ich bin bei dir. Du bist voll der Gnade, du bist von mir gesegnet und begnadet!“
Gleichzeitig hat Gott einen besonderen Auftrag hinzugefügt: „Du sollst Mutter eines Kindes werden. Es hat königliche Würde und wird Sohn des Höchsten, Sohn Gottes genannt werden. Sein Name lautet Jesus – Gott hilft -, denn er ist der Retter, den ich sende!“
Damit hat Gott nicht nur eine Aufgabe in die Lebensschale Marias hineingelegt, sondern sich selbst, sein Leben, seine Liebe.
In gleicher Weise wie bei Maria füllt Gott auch unsere Schale mit seiner ermutigenden Zusage: „Fürchte dich nicht. Ich bin ein Menschengott. Ich bleibe bei dir. Es gibt nichts, was dich von meiner Liebe trennen kann!“
Herr, mach mich zu einer Schale, offen zum Nehmen, offen zum Beschenkt-werden.
Bei Maria hat Gott das Ja-Wort herausnehmen können, ihre Bereitschaft, ihre Aufgabe und Rolle als Mutter Jesu zu erfüllen. Sie war bereit für diesen Dienst.
Was geben wir her? Was findet Gott in der Schale unseres Herzens und Lebens, das er herausnehmen könnte?
Zudem: Was finden bei uns unsere Mitmenschen in unseren engen und weiteren Beziehungsnetzen? Bekommen sie von uns Geduld, gute Gedanken, Wohlwollen und anderes mehr?
Herr, mach mich zu einer Schale, offen zum Nehmen, offen zum Beschenkt-werden.