APPETITMACHER für das Evangelium
Fünf Mitbrüder aus unserem Kloster haben am diözesanen Ordenstag im Stift Wilhering teilgenommen.
„875 Jahre Stift Wilhering“ war der Anlass für die Einladung der oö. Ordensleute ins Stift Wilhering, wo sich am 15. September 2021 Männer und Frauen der verschiedenen Ordensgemeinschaften zu einem diözesanen Ordenstag trafen. Fünf Mitbrüder aus unserem Kloster haben diesen Tag miterlebt.
Der Ordenstag begann mit einem festlichen Gottesdienst. Abt Reinhold Dessl konnte sehr viele Mitbrüder und Mitschwestern aus den verschiedenen Klöstern und Säkularinstituten begrüßen.
Am Beginn der Predigt lenkte er unseren Blick zum Deckengemälde des Hauptschiffes. Im vorderen Teil sind wichtige Bekenner, Ordensgründer und Ordensheilige verschiedener Orden zusammen dargestellt. „Wir haben also hier so etwas wie einen permanenten Ordenstag! … Jeder Orden bringt eine besondere Dimension des Evangeliums zu Geltung. Jeder Orden und jede Ordensgemeinschaft hat also in besonderer Weise auch ein Charisma.“ Er zitierte Bernhard von Clairvaux: „Wir alle brauchen einander: das geistliche Gut, das ich nicht habe und nicht besitze, empfange ich von den anderen.“ Der andere ist nicht mein Konkurrent, sondern meine Ergänzung.
Im Blick auf große Umbrüche und Veränderungen in Gesellschaft und Kirche und einzelnen Ordensgemeinschaften meinte Abt Reinhold: „Gerade in dieser Situation ist es zu wenig, bloß an Traditionen festzuhalten, es ist zu wenig, sich bloß in Debatten und Diskussionen verlieren. Es braucht vielmehr Menschen, die – wie der Papst sagt – ‚anderen Appetit auf den Glauben machen‘, weil sie von der Freude des Evangeliums erfüllt sind. Appetitmacher und Macherinnen für das Evangelium! Ist das nicht ein wunderbares Bild? … Es ist zu wenig, dass wir sie [die Ordensheiligen] hier oben auf der Decke dargestellt haben. Wir müssen ihr Charisma herunter auf die Erde bringen. Sie ermutigen uns heute, Vielfalt und Kreativität in der Einheit der Liebe zu leben.“
gesamte Predigt von Abt Reinhold Dessl OCist.
Nach diesem Gottesdienst und während des Mittagessens boten sich viele Möglichkeiten miteinander ins Gespräch zu kommen, den Garten zu genießen oder entlang der Donau zu spazieren.
Nach dem Essen nutzten alle das Angebot, bei einer Führung die verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen (z.B. Kirche, Kreuzgang, Fritz-Fröhlich-Saal, Stiftsmuseum …) und mehr über das Stift die erfahren.
Mit einer gemeinsamen Vesper in der Stiftskirche endete dieser Ordenstag, bei dem man auch mal fernab der gewohnten Aufgaben verschiedene Ordensleute kennenlernen oder nach langer Zeit wieder treffen konnte.
P. Josef Stelzer